Gründerpreis der niederbayerischen Sparkassen 2025 verliehen
Mit frischen Ideen von Null zum Erfolg
Gründerpreis der niederbayerischen Sparkassen verliehen – Auch etablierte Betriebe ausgezeichnet.

Sie bewirten ihre Gäste im Festzelt auf dem Straubinger Gäubodenfest, führen ein Café, das rund um die Uhr geöffnet ist, oder eine innovative Gastronomie in alten Gemäuern, sie kümmern sich um verletzte Pferde und kranke Hunde oder produzieren Lacke und Farben für Autos, Flugzeuge oder Stadien auf der ganzen Welt: Beim Gründerpreis der niederbayerischen Sparkassen sind in Landshut vielfältige Geschäftsideen ausgezeichnet worden.
Die Jury wählt nicht nur die drei in ihren Augen besten Gründer-Konzepte in Niederbayern aus, sondern vergibt auch Preise in weiteren Kategorien für bereits etablierte Unternehmen, vom Lebenswerk über eine gelungene Unternehmensnachfolge bis zum Lebenswerk. Damit verbunden sind Geldpreise. Aus dem Passauer Land wurden zwei Unternehmen gewürdigt.

Die Gründerpreisverleihung 2025 organisierte heuer die Sparkasse Rottal-Inn. Deren Vorstandsvorsitzender Martin Ruhland bezeichnete die Gründer-Kür als eine Veranstaltung, die Menschen in den Mittelpunkt stellt, die mit Mut, Ideenreichtum und Tatkraft das wirtschaftliche Leben Niederbayerns gestalten.
„Der Preis ist weit mehr als eine Auszeichnung, sondern Wertschätzung für diejenigen, die nicht reden, sondern handeln“, erklärte er. Auch Rottal-Inns Landrat Michael Fahmüller (CSU), gleichzeitig Sparkassen- Bezirksvorsitzender, sagte: „Wer gründet, der wagt etwas.“

Ausgezeichnet wurden:
Platz 1 „Konzept“:
Das Restaurant Denkmahl der Familie Spieth und Partner. „Denkmahl“ präsentiert laut Laudator Ludwig Fuller ein „gastronomisches Glanzlicht“ mitten im Markt Untergriesbach (Lkr. Passau). Es ist im liebevoll restaurierten Spindlerhaus untergebracht. Das historische Gebäude moderte lange vor sich hin, bis es 2024 feierlich eröffnet wurde. Es sei ein Ort geschaffen worden, der Geschichte erlebbar macht und Historie und Genuss vereint. Aufgetischt wird deutsche und mediterrane Küche, einmal in der Woche gibt es Pizza.

Platz 2 „Konzept“
für Tabea Brinck, promovierte Tierärztin. Sie hat die „Tierarztpraxis Brinck“ für Pferde und Kleintiere in Reisbach (Lkr. Dingolfing-Landau) 2024 gegründet und sich dem Tierwohl verschrieben, wie Thomas Höpfl Einblick gab. Hauptsächlich ist sie mobil im speziell ausgestatteten Fahrzeug samt Apotheke, Röntgen- und Ultraschallgerät unterwegs. Spezialisiert hat sie sich dabei auf nachhaltige Methoden zur Verbesserung des gesamten Bewegungsapparats. Für sie sei es kein Beruf, sondern Berufung.
Platz 3 „Konzept“
für Alexander Münch, Frontenhausen (Lkr. Dingolfing-Landau). Jahrelang führte er eine Tankstelle. Nun wollte er etwas Neues machen: Erst vor einer Woche hat er unter dem Firmennamen „Pronta“ in Regensburg ein Café eröffnet, das 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche geöffnet hat. Gerald Tausendteufel schilderte das Konzept, das bundesweit einmalig sei: Es gebe keine Wartezeiten, Selbstbedienung, eine 250 Meter lange Kühltheke, Snacks und Backwaren und Kaffeespezialitäten aus Hengersberg im Mehrweg- Becher. Besonders Frauen werden angesprochen, die sich nachts dank Sicherheitskonzept wohlfühlen sollen.
Bestes Start-up:
Social Marketing Theresia. Sofie Gruber und Angelina Rothbucher teilen laut Mario Fuchs den Zweitnamen Theresia und die Leidenschaft für Marketing im Social-Media-Bereich. Ihr Antrieb es ist, Online- Marketing und Social-Media- Marketing im bayerischen Wald zu revolutionieren. Dabei setzen die jungen Frauen dem Laudator zufolge auf individuelle Projekte, Verlässlichkeit, Flexibilität und Herzblut.
Aufsteiger 2025:
Eiler Holzbau GmbH aus Ringelai (Lkr. Freyung- Grafenau). Der Betrieb von Christian Eiler wurde 2006 gegründet. Mikko Klei zeigte auf, der Betrieb stehe für verantwortungsvolles Handwerk mit Blick auf Mensch, Natur und Region. Mit Holz aus dem Bayerischen Wald schaffe das Team um Christian Eiler seit Jahren innovative Lösungen in Zimmerei und Schreinerei. Das Unternehmen hat inzwischen rund 30 Mitarbeiter.
Agrar:
Urlaub machen oder einkehren inmitten von Natur und einer Galloway-Rinderzucht – für dieses Konzept wurde die „Garnecker Freiheit“ von Thomas und Michaela Jetzlsperger in der kleinen Gemeinde Reut (Lkr. Rottal- Inn) ausgezeichnet. Martin Ruhland lobte die gelebte Nachhaltigkeit in der naturnahen Galloway- Zucht, im Hofladen und Hofcafé und in den liebevoll gestalteten Tiny-Chalets, die an Urlauber vermietet werden. Als neue Idee soll Ruhland zufolge bald ein Baumhaus gebaut werden.
Nachhaltigkeit:
Dass die Schlagworte Tradition und Nachhaltigkeit für die „Brauerei zum Kuchlbauer“ in Abensberg (Lkr. Kelheim) seit Jahrzehnten eine Einheit bilden, zeichnete Kelheims Landrat Martin Neumayer (CSU) nach. Geschäftsführer Jacob Horsch setze in der Verarbeitung der regionalen Rohstoffe auf umweltschonende, energieeffiziente Verfahren. Als Leuchtturmprojekt sei das neue „Weissbier- Quartier“ zu sehen. Das Logistik- Gebäude sei energie-und ressourceneffizient und entlaste die Innenstadt.
Sonderpreis:
für das Haus St. Josef in Büchlberg (Lkr. Passau), das Rudolf Dorfner als eine innovative heilpädagogische Einrichtung der Jugendhilfe, die Kindern, Jugendlichen und Eltern durch ein differenziertes Leistungsangebot gezielte Hilfen zur Überbrückung und Bewältigung von ganz unterschiedlichen Lebenssituationen anbietet, vorstellte. Die Rahmenbedingungen sind besonders auf seelisch behinderte Kinder und Jugendliche ausgerichtet.

Unternehmensnachfolge:
Die Familie Wenisch führt nicht nur unter anderem ein Hotel und ein Restaurant in Straubing, die Tafernwirtschaft in Landshut und eine Metzgerei mit Filialen, sondern betreibt auch eines der sieben Festzelte auf dem Gäubodenfest. Martin Kreuzer lobte die gelungene Unternehmensnachfolge. „Seit 2024 führen die Söhne Anton, Stefan und Christoph das erfolgreiche Familienunternehmen mit Leidenschaft weiter“, so der Laudator.
Lebenswerk:
Berndt Fritzsche hat mit der MIPA SE in Essenbach (Lkr. Landshut) ein internationales Unternehmen aufgebaut, das für seine Perfektion in der Lackund Farbenbranche bekannt sei, spürte Christian Gollwitz nach. Das Unternehmen hat inzwischen rund 1700 Mitarbeiter und acht Produktionsstandorte auf der ganzen Welt und vertreibt seine Farben und Lacke überall. Nicht nur zahllose Fahrzeuge, sondern auch Flugzeuge und das Nationalstadion in Budapest sind mit Farben und Lacken aus Niederbayern überzogen. Seine Söhne haben das Unternehmen übernommen, Fritzsche ist Aufsichtsratsvorsitzender.