Unterstützung für die Tafeln in der Region

Mehr Kunden, aber weniger Waren – die Herausforderungen für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den sieben Tafeln im Landkreis Passau werden größer. Nun gab es finanzielle Unterstützung mit Dispomitteln des Landrats

Gute Organisation und großes Engagement der Ehrenamtlichen hält den Betrieb aufrecht, aber zusätzliche Kräfte und der Abbau bürokratischer Hürden werden dringend gebraucht. Das war die Bilanz eines Erfahrungsaustausches der Tafel-Leiter mit Landrat Raimund Kneidinger, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Bei dem Treffen im Landratsamt übergab der Landrat gemeinsam mit dem Vorstandvorsitzenden der Sparkasse Passau, Christoph Helmschrott, insgesamt 4500 Euro an die Verantwortlichen aus Mitteln des Dispofonds der Sparkasse. Der Sparkasse, so Helmschrott, sei die „Funktion der Tafeln für den sozialen Frieden besonders wichtig“. Es sei mittlerweile müßig, so der Landrat, über die Notwendigkeit von Tafeln in einem reichen Land wie Deutschland zu diskutieren. Diese Einrichtungen werden nun einmal dringend gebraucht, das sei Fakt. Gerade im Zuge des Flüchtlingszustroms aus der Ukraine hätten sich die Bedürftigen-Zahlen enorm gesteigert.

 

Zahl der Bedürftigen hat sich teils verdoppelt

Dies konnten alle Tafel-Verantwortlichen bestätigen, zum Teil haben sich die Zahlen den Angaben zufolge verdoppelt und verdreifacht. Die Lösungen für den Ansturm reichen von Aufnahmestopp neuer Kunden bis hin zur Kanalisierung des Zustroms über die Ausgabe von Farbkarten, die den Zugang tageweise regeln.

Die Supermärkte optimieren aus Kostengründen immer mehr ihre Lagerhaltung. Folge: Es bleiben immer weniger Lebensmittel übrig. Um das reduzierte Angebot an gespendeten Waren auszugleichen, kaufen Tafeln zum Teil Waren zu. Wichtig ist den Tafeln bei all diesen Herausforderungen, wie es Dr. Heinrich Fesl für die Vilshofener Einrichtung feststellte: „Unsere Türen müssen offen bleiben.“ Dabei stehe fest, dass Tafeln kein Ersatz etwa für staatliche Hilfen sein dürften, sondern eine Ergänzung. Das gehöre ebenso zum Selbstverständnis wie das Prinzip der Ehrenamtlichkeit.

 

Genau hier will Landrat Kneidinger ansetzen und unterstützt die Tafeln mit dem Sachgebiet Ehrenamt und Chancengleichheit am Landratsamt Passau bei der Suche nach weiteren Helferinnen und Helfern. Sachgebietsleiter Armin Absmeier brachte dafür unter anderem die Ehrenamtsbörse im Internet als Werbeplattform ins Spiel. Ebenso wichtig wie neues Personal sei der Abbau bürokratischer Hürden, so der Landrat. Dies betreffe etwa Vorgaben bei der Haltbarkeit von Waren oder auch versicherungstechnische Fragen.