„Partner auch und gerade in Krisenzeiten: Die Sparkasse Passau“

Das Coronavirus beherrscht immer noch große Teile unseres privaten und beruflichen Alltags. Die Auswirkungen auf das öffentliche, vor allem aber auch das wirtschaftliche Leben sind massiv – in jeder Gemeinde und Stadt, in Bayern, Deutschland und global. Die „Kurzeitung“ interviewte die Vorstände der Sparkasse Passau zu den Herausforderungen der aktuellen Corona-Krise.

Lenken die Sparkasse Passau: Vorstandsmitglied Andreas Hieke, Vorstandsvorsitzender Christoph Helmschrott, Vorstandsmitglied Ludwig Fuller. (v.l.)

Herr Helmschrott, Sie sind seit 2015 Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Passau –  nun stellt die Corona-Pandemie Sie, Ihre Mitarbeiter und Kunden vor eine noch nie dagewesene Herausforderung. Viele Menschen sind in der aktuellen Situation verunsichert und machen sich Gedanken über die Möglichkeit erforderlicher Beratung, die weitere Entwicklung an den Börsen, wie auch ihre ‚hygienische‘ Bargeldversorgung oder die Erhaltung der nötigen Liquidität im eigenen Unternehmen oder Betrieb. Die Sparkassen haben laut ihrer Satzung einen öffentlichen Auftrag – kann dieser Auftrag in Zeiten von Corona erfüllt werden und wie werden Sie ihm derzeit gerecht?

Die Sparkasse Passau als der Finanzpartner ihrer Kunden steht als wichtige Säule des wirtschaftlichen Lebens weiterhin tatkräftig den Kunden – egal ob gewerblich oder privat – zur Seite und trägt Sorge für die Region Passauer Land. Als sogenannte „kritische Infrastruktur“ tragen wir Verantwortung für die Versorgung der Bevölkerung und Unternehmen mit Finanzdienstleistungen. Umso wichtiger war es uns schon zu Beginn der Virus-Krise, unsere Geschäftsstellen so lange wie möglich geöffnet zu halten und weiter für unsere Kunden persönlich erreichbar zu bleiben. Glücklicherweise ist uns dies bis heute auch in allen 10 Beratungszentren und 18 Geschäftsstellen gelungen. Gleichzeitig müssen wir zusammen mit unseren Führungskräften durch besonnenen Einsatz auch unsere Mitarbeiter schützen. So arbeiten unsere rund 600 Mitarbeiter in geschützter Umgebung, wie beispielsweise mit Schutzverglasung, teils räumlich getrennt oder auch von zu Hause aus für die Sparkasse Passau und ihre Kunden. Ein neues Arbeiten mit anderer Kontaktqualität, aber weiterhin nah am Kunden. Mit offenen Augen verfolgen dabei Mitarbeiter unseres Arbeitsschutzes die aktuellen Entwicklungen und treffen Regelungen, damit die Leistungsbereitstellung weiter möglich ist. Vieles läuft über die Möglichkeiten der Digitalen Welt und arbeitet via Telefonkonferenzen und Online-Schaltungen per Internet, um den weiteren Geschäfts-betrieb zu gewährleisten und Geschäftsprozesse für unsere Kunden stabil zu halten.

Herr Hieke, Sie sind als Vorstand u.a. für die Geschäftsstellen und deren Kunden zuständig. Wie schafft die Sparkasse Passau es dennoch in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und Abstandsregelungen Kontakt zu ihren Kunden zu halten?

Die Erreichbarkeit der Sparkasse Passau für unsere fast 100.000 Kunden sichern wir jetzt nicht nur über das Onlinebanking und die Selbstbedienungseinrichtungen der Sparkasse Passau an 47 Standorten. Das Kunden- und Business-Servicecenter ist in der Zeit von 8 bis 20 Uhr von Montag bis Samstag für Kunden weiterhin wie gewohnt – neben den regulären Kontakten zu den bekannten Beratern – erreichbar. Auch damit versucht die Sparkasse Passau ihren Kunden zu helfen, diese kritische Zeit zu überstehen. Wir sprechen mit unseren Privatkunden aktiv über ihre Sorgen, die diese mit ihren Anlagen und der Altersvorsorge oder Finanzierung sehen. Wir sind da und versuchen alle diese Fragen gemeinsam mit den Kunden anzuschauen. Wir bemühen uns, gute Lösungen wie auch nötigenfalls andere Strategien zu diesen Themen zu finden. Da gibt es viel zu tun und wir stehen dazu gerne bereit.

 

Herr Fuller, Sie verantworten u.a. das Resort Firmen- und Gewerbekunden, Freiberufler und Landwirte. Seit 1996 sind Sie für diesen Kundenkreis in der Sparkasse Passau in verschiedenen Leitungspositionen, seit 1.3.2020 nun als Vorstand, verantwortlich. Man möchte fast sagen, keiner kennt diese Klientel besser als Sie. Herr Fuller, wie steht es um die Gewerbetreibenden und Unternehmer in Stadt und Landkreis Passau?

Sparkasse Passau - Ludwig Fuller

Insbesondere der Mittelstand, Freiberufler und Kleingewerbetreibende stehen vor großen Herausforderungen. Wir stellen die finanzielle Grundversorgung sicher und kümmern uns um Firmenkunden, gewerbliche Kunden und Geschäftskunden, die einen wichtigen Beitrag in unserer Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Wir nehmen mit diesen Kunden proaktiv Kontakt auf, um gemeinsam die aktuelle Situation zu bewerten. Wir schauen, wie drängend eine Lösung ist, priorisieren diese und suchen zusammen die passende Finanzierungsstrategie – von der Aussetzung von Zins- und Tilgungszahlungen, über Bürgschaften und Überbrückungskredite bis hin zu Fördermitteln. Dennoch ist Geduld an mancher Stelle gefragt, weil wir Schritt für Schritt vorgehen müssen und hier jede Menge an Aktivitäten zu bewältigen haben. Mit sehr vielen gewerblichen Kunden sind bereits entsprechende Gespräche geführt worden und täglich kommen weitere hinzu. Natürlich verfügen wir als Netzwerker unserer Kunden auch über gute Kontakte zu anderen Experten, beispielsweise den Steuerberatern, die uns aus ihrer Sicht die Situation schildern und weitere wichtige Hilfestellungen geben können. Steuerberater bestätigen uns, dass wir mit unserer proaktiven Kundenansprache helfen, bei unseren gewerblichen Kunden Unsicherheit zu vermeiden und Sorgen und Existenzängste zu mildern. Dies ist für die Sparkasse Passau eine Bestätigung für die unternommenen Aktivitäten rund um die Corona-Krise.

Ergänzt werden die persönlichen Kundenansprachen durch umfassende Informationen zu den Hilfsprogrammen auf der Internetseite: www.sparkasse-passau.de. In den ersten Aprilwochen erreichte die Sparkasse Passau diesbezüglich eine regelrechte Antragsflut.  Sehr viele Anfragen wurden bereits oder werden derzeit verantwortungsvoll von der Sparkasse Passau bearbeitet. Um die Kunden hier zielführend zu begleiten, wurden an den entscheidenden Stellen die Kapazitäten erhöht, wenngleich es dennoch im Einzelfall dauern kann, bis Geld fließt. Daneben besteht die Möglichkeit, Soforthilfen zu nutzen, die bei der Bezirksregierung abgerufen werden können.

Mit Blick nach vorne, also auf die Zeit „nach Corona“, ist es besonders wichtig, dass unsere gewerblichen Kunden das Thema Liquidität weiter genau im Auge behalten. Denn: „Im Aufschwung droht die Insolvenz“, dann nämlich, wenn Lagerbestände wiederaufgebaut und finanziert werden müssen, jedoch Forderungen aus gelieferten Waren erst zeitverzögert auf dem Konto eingehen. Auch diesen Aspekt diskutieren die Kundenberater sehr intensiv mit unseren Kunden.

Vielen Dank für diese äußerst interessanten Einblicke. Herr Helmschrott, ich darf Sie als Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Passau um Ihr Schlusswort bitten.

Wir stehen unseren Privat- und Firmenkunden zur Seite, wenn durch die aktuelle Corona-Krise Fragen und Probleme rund um ihre Finanzen entstehen. Wir appellieren an unsere Kunden: „Kontaktieren Sie uns! Nutzen Sie unsere Leistungen und unser Know-how. Wir freuen uns auf Sie und auf viele gemeinsame Erfolge – auch in der Zeit nach der Corona-Krise“. Sehr wichtig ist mir an dieser Stelle, mich als Vorstandsvorsitzender ausdrücklich bei allen unseren Mitarbeitern für ihr unermüdliches Engagement und ihren Einsatz für unsere Kunden zu bedanken.