Interview mit Walter Nagy – Gebietsdirektor Vilshofen

Seit über 40 Jahren ist Walter Nagy nun in der Sparkasse Passau tätig.

Ausbildung 1974, mit Zwischenstationen als Geschäftsstellenleiter Spitalhofstraße, über Verkaufscoach bis Marktdirektor Vilshofen ist Walter Nagy nun seit 2015 Gebietsdirektor Vilshofen. Vom Azubi bis um Gebietsdirektor. Da sieht man mal wieder, was man mit einer Ausbildung bei der Sparkasse Passau erreichen kann.

Würden Sie jungen Leuten noch empfehlen eine Ausbildung zum Bankkaufmann/frau bei der Sparkasse zu machen?
Kontaktfreudigen und aktiven jungen Leuten auf alle Fälle. Vieles was sie bei uns lernen fördert die Persönlichkeit, festigt das Auftreten und erweitert die Allgemeinbildung. Und nicht zuletzt, Kunden umfassend zu beraten macht uns zum Partner dieser Menschen und gibt auch dem Berater ein gutes Gefühl.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei ihnen aus?
Steuerung, Planung und viel Tagesgeschäft mit Mitarbeitern, mit den Kunden der Mitarbeiter und eigenen Kunden, Repräsentation bei Veranstaltungen, bei Einrichtungen (Schulen ect.)

Gab es einen Menschen in ihrer beruflichen Laufbahn, der sie geprägt oder verändert hat?
Mein erster Vorstand, Weiser Max, da er mir gelernt hat, dass es von Vorteil sein kann seine eigene Meinung zu vertreten.

Was zeichnet für Sie die Sparkasse Passau aus?
Häufige Veränderungen, nicht immer zum Vorteil!

Früher war der Geschäftsstellenleiter einer Sparkasse das bekannte Gesicht vor Ort und bei jeder Veranstaltung im Ort dabei. Ist das heute auch noch der Fall?
Zumindest war das bei mir noch so, ich habe einmal 10 Monate alle Außentermine gezählt und bin auf 99 Stück gekommen. Das geht zwar nicht immer, aber eine gewisse Erwartungshaltung ist bei den Kunden und Einrichtungen schon noch vorhanden.

Ein großer Teil der Kunden wickelt die Bankgeschäfte teilweise nur noch online ab, hat da eine Geschäftsstelle vor Ort überhaupt noch eine so große Bedeutung?
Nicht mehr so groß wie früher, aber die Geschäftsstelle wird meiner Meinung nach immer eine zentrale Rolle bei den Vertriebswegen der Sparkasse spielen. Trotzdem rechne ich mit deutlich weniger Filialen in den nächsten Jahren.

Die Zeiten ändern sich ja in rasantem Tempo, die Sparkasse vor Ort war ein beliebter Treffpunkt. Beim Abholen der Kontoauszüge hat man den neuestes Ratsch ausgetauscht und die Bankgeschäfte erledigt.  So hat man viel von seinen Kunden erfahren und war im stetigen Austausch. Wie schafft man es auch im digitalen Zeitalter nah am Kunden dran zu bleiben?
Dem Kunden einen Mehrwert erfahren lassen, der Berater kennt und schätzt seine Kunden und der Kunde kennt und schätzt seinen Berater. D.h. in der Praxis, regelmäßige Kontakte über alle Ansprachewege und das müssen nicht immer Vertriebskontakte sein!

Die Kunden hatten eine persönlichere Beziehung zu ihrem Berater. Heute, bedingt durch wechselnde Mitarbeiter und weniger Gelegenheiten zusammen zu treffen, ist das nicht mehr so ausgeprägt. Bedauern Sie das? War früher alles besser?
Das sollte heute auch noch so sein, Kaufentscheidungen werden immer noch sehr häufig auf der emotionalen Ebene getroffen. Die häufigen Beraterwechsel haben uns sicher in der Vergangenheit immer wieder Geschäft gekostet. Wenn ein neuer Berater aber aktiv und positiv auf seine Kunden zugeht ist sehr bald wieder ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut. Trotz aller technischen Neuerungen und sonst noch für tolle Erkenntnisse, die Erfolgsfaktoren im Kundenkontakt haben sich nicht verändert.

Welches positive / berührende Erlebnis im Sparkassenleben ist Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben?
Positiv in Erinnerung bleibt mir der wertschätzende Umgang meiner Mitarbeiter mit mir. Eine Führungskraft könnte sonst auch sehr einsam sein.

Was war die beste Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Einige Veränderungen, die sich später als sehr positiv herausgestellt haben, wurden mit vorgegeben, so auch der Gang nach Vilshofen!

Sie sind immer schon in der Geschäftsstelle, im Vertrieb tätig. War nie der Wunsch da, mal in einen anderen Bereich zu wechseln?
Ich war auch mal in der Unternehmensfinanzierung, war auch toll, aber die Möglichkeit weitgehend selbstbestimmt zu arbeiten hatte ich nur in den Geschäftsstelle.

Welche Eigenschaften sollte ein guter Kundenberater mitbringen?
M M M M – Man muss Menschen mögen!

Vor welchen Herausforderungen sehen Sie die Sparkassen in der heutigen Zeit?
Qualitätsanbieter sein, mehr Klasse als Masse zu bieten, dabei das Mengengeschäft standardisieren.

Was werden Sie von der Sparkasse am meisten vermissen?
Eigentlich nicht viel, ich werde weiter viel Kontakt zu Menschen haben und möglicherweise die eine oder andere Aufgabe übernehmen. Einzig das Arbeiten mit einem großen Team wird mir fehlen.

Walter Nagy persönlich 

Nagy Walter

Frühaufsteher oder eher Morgenmuffel?
Morgenmuffel

Tee oder Kaffee?
Beides

Wie sieht die erste Stunde Ihres Tages aus?
Frühstück und Zeitunglesen.

Welchen Beruf haben sich Ihre Eltern für Sie vorgestellt?
Meine Eltern haben sich nicht eingemischt.

Für welche drei Dinge in Ihrem Leben sind Sie dankbar?
Gesundheit, Familie, großer Bekanntenkreis

Wie oder wo entspannen Sie am liebsten?
Beim Lesen.

Was machen Sie gar nicht gerne und schieben es immer wieder auf?
Da gibt es eigentlich nichts, nach Lust und Laune packe ich alles an.

Mit welchen drei Worten würden Ihre Freunde Sie beschreiben?
Da müssen Sie meine Freunde fragen.

Gibt es etwas was Sie gar nicht können, aber gerne können würden?
Ein Musikinstrument spielen.

Ihr kleiner Beitrag zum Klimaschutz bzw. verzichten Sie der Umwelt zuliebe auf etwas?
Ich gehe sehr viel zu Fuß oder fahre mit dem Rad und produziere eigenes Gemüse, das ich mit Regenwasser gieße.

Auf was freuen Sie sich im anstehenden Ruhestand am meisten?
Morgens die Aufstehzeit selber bestimmen zu können.

Welche Frage wurde Ihnen noch nie gestellt, die Sie aber gerne mal beantworten würden?
Dazu fällt mir nichts ein.

Gibt es noch einen Wunsch, den Sie der Sparkasse Passau auf den Weg geben wollen?
Nein, alles hat seine Zeit und Berechtigung.

 

Bericht aus der PNP vom 01.02.2020 (klicken zum Vergrößern):