Börse: Notenbanken stehen Gewehr bei Fuß
Die Aktienmärkte stehen weiterhin unter widersprüchlichen Einflüssen. So fällt die Konjunkturentwicklung enttäuschend aus. In Deutschland klagt die Industrie über abschmelzende Auftragsbücher und kündigt Produktionseinschränkungen an. Im europäischen Maßstab sieht es zwar etwas freundlicher aus, aber unter der weltweiten Flaute im Industriesektor leiden auch andere Länder. Dagegen stehen die mehr oder weniger angekündigten weiteren Lockerungsschritte der Notenbanken. Im Euroraum wurde die Nominierung der gegenwärtigen IWF-Chefin Christine Lagarde zur künftigen EZB-Chefin als Signal für eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik gesehen. Dies unterstützt die Aktienmärkte, insbesondere dann, wenn sich die Konjunktur in den kommenden Monaten wieder etwas fangen sollte.
Wichtige Daten bei dünnen Märkten
Produktionszahlen aus Deutschland werden wohl zunächst noch die generell schwache Verfassung der weltweiten Industrie bestätigen. Diese Schwäche betrifft allerdings nicht die Binnenwirtschaft, wo noch immer kräftige Nachfrage herrscht. Langsam wandert dann der Fokus der Märkte in die USA, wo Notenbankchef Powell in der kommenden Woche vor dem Kongress Hinweise auf die Absichten der Fed geben könnte, ob die Zinsen bald wieder gesenkt werden.