Ruderting hat nun einen Defibrillator
Jederzeit griffbereit: Bürgermeister Rudolf Müller (2.v.r.) zeigt den neuen Defibrillator, der im Foyer der Sparkassen-Geschäftsstelle Ruderting deponiert ist. Über den handlichen Lebensretter freuen sich auch Peter Stadler (Gebietsdirektor, Sparkasse Passau; v.l.), Klaus Achatz (Leiter Rettungsdienst, BRK Passau), Martin Moser (Geschäfsstellenleiter Tiefenbach, Sparkasse Passau), Stefanie Dudek (Geschäftsstellenleiterin Ruderting, Sparkasse Passau) und Hausherr Ludwig Praml (r.).
Zwei Menschenleben hat der Defibrillator, der in der Sparkasse in Untergriesbach deponiert ist, schon gerettet. Davon erzählte Gebietsdirektor Peter Stadler von der Sparkasse Passau den Gästen, die sich gestern im Foyer der Rudertinger Filiale einfanden. Auch dort hängt nun ein Glaskasten mit einem Defibrillator im Foyer, gleich neben dem Geldautomaten und rund um die Uhr zugänglich.
„Ich bin froh über dieses Angebot“, sagte Bürgermeister Rudolf Müller, der die Anschaffung initiiert hatte. Die Anschaffungskosten – der Listenpreis liegt bei rund 2500 Euro – haben sich Gemeinde und Sparkasse geteilt. Und in der Sparkasse sieht Müller auch den idealen Standort: Von dort aus kann das Gerät bei Notfällen im ganzen Gemeindegebiet helfen.
„Jede Minute sinkt die Überlebenschance um zehn Prozent“, erklärte Klaus Achatz, Rettungsdienstleiter beim BRK Passau. Maximal zwölf Minuten darf es dauern, bis der Rettungsdienst in Ruderting ist, „und das schaffen wir auch“, sagt Achatz. Die „Helfer vor Ort“ leisten bereits einen wichtigen Beitrag, um die Zeit bis zur Erstversorgung zu verkürzen. Nun soll „der Mercedes unter den Defis“, wie Achatz sagte, die Überlebenschancen weiter verbessern.
Das Gerät ist für Laien konzipiert. Klappt man es auf, erklärt eine Stimme, wie der Defibrillator zu bedienen ist. Über zwei Elektroden, die auf die Brust geklebt werden, gibt es die Stromstöße. Ist ein Herzschlag vorhanden, löst der Defibrillator nicht aus. „Da kann man nichts falsch machen“, sagt Müller. Achatz empfiehlt, den Defi immer zu holen, wenn der Patient bewusstlos ist – vorausgesetzt, es gibt mindestens zwei Ersthelfer. „Wenn sie allein sind, geht die Druckmassage vor.“
Der Defibrillator ist jederzeit zugänglich. Um den Zugang weiter zu erleichtern – für Notfälle, aber auch für Kunden mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl – hat Hausherr Ludwig Praml eine automatische Schiebetür einbauen lassen. Öffnet man den Glasschrank mit dem Defi, ertönt ein Signalton – dann wissen auch die Mitarbeiter der Sparkasse, dass ein Notfall vorliegt und können helfen, erklärt Geschäftsstellenleiterin Stefanie Dudek. Die Bedienungsanleitung, die im Kasten liegt, muss der Ersthelfer nicht durchlesen, beruhigt Achatz.
Wo im Landkreis Defibrillatoren bereitstehen, zeigt die „Rot Kreuz Defi und Notruf App“. Sie ist kostenlos für iOS und Android verfügbar, wie Achatz sagt. Ein weiterer Vorteil: „Gehörlose und Hörgeschädigte können damit Notrufe absetzen.“
Foto und Text: Passauer Neue Presse