Was Sie heute tun sollten, damit Ihr Unternehmen auch nach den Boomjahren auf der Überholspur bleibt

eingestellt von Verena Wimmer am 5. Februar 2018

 

Es ist sehr zu vermuten, dass wir im Sommer 2018 wieder viel „schwarz-rot-gold“ auf den Straßen und Plätzen in unserem Passauer Land sehen werden. Auf die Fußball-WM in Russland können wir uns heute schon freuen. Für das DFB-Team geht es dort um nicht weniger als die Titelverteidigung. Auch unsere Wirtschaft und ihr Mittelstand haben 2018 einen Titel – den als Lokomotive der europäischen Wirtschaft – zu verteidigen.

„Schwarz-rot-gold“ – so könnte auch in wirtschaftlicher Hinsicht das Motto des vergangenen Jahrzehnts gelautet haben. Zwei „rabenschwarze Jahre“ (2008/09) mit vielfach „roten Zahlen“ sind  von „goldenen Zeiten“ abgelöst worden. Seit 2010 befindet sich die deutsche Wirtschaft praktisch ununterbrochen im Aufwärtstrend. Und alles deutet darauf hin, dass es so weitergehen soll. Fast kein Wölkchen trübt den Konjunkturhimmel. Für Deutschland bewegen sich die Wachstumsprognosen zwischen 2 und 2,5 %. Die Unternehmen im Passauer Land sind weiterhin optimistisch gestimmt – 26,5 %  planen gemäß letzter IHK-Umfrage umfangreiche Investitionen in nächster Zeit. Bei den Handwerksbetrieben tun dies laut Bericht der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz im Kammerbezirk 34 %.

Die Unternehmen haben vielfach Ihre Eigenkapitalquoten gestärkt und sind für ein plötzliches Abknicken der Konjunktur damit besser gerüstet als vor zehn Jahren. Um aber auch „nach dem Boom“ weiter ganz vorne dabei zu bleiben, halten wir es für besonders wichtig, sich heute mit folgenden Fragen auseinander zu setzen, da wir folgendes beobachten:

 

Habe ich als Chef / Chefin meines Unternehmens für die strategische Weiterentwicklung noch ausreichend den Kopf frei?
Viele Unternehmer sind – für unsere Begriffe häufig zu sehr – in die operative Abarbeitung eingebunden. Dabei nimmt die Innovationsgeschwindigkeit immer weiter zu und die Länge der Produktlebenszyklen entsprechend ab. Auch das Megathema „Digitalisierung“ kommt oftmals noch zu kurz.

 

Wurde im Zuge des Wachstums der letzten Jahre die Unternehmensstruktur angepasst?
Die Aufbauorganisation (z.B. zweite Management-Ebene) und die Ablauforganisation (z.B. Controlling, Prozesse, Notfallkonzepte) wurden nicht immer „nachgezogen“. Transparenz im Unternehmen und Effizienz leiden darunter.

 

Wie flexibel lassen sich die Kostenstrukturen bei einem plötzlichen Absatzeinbruch gestalten?
Die Kostenseite gerät in positiven Zeiten schnell mal aus dem Blick. Wir merken, dass noch zu wenig Unternehmen durchgerechnet haben, was es bedeutet, wenn 25 % der Aufträge wegfallen. Die letzte Konjunkturkrise 2008/2009 hat gezeigt wie wichtig ein hoher Flexibilisierungsgrad im Unternehmen ist.

 

Ist die „Personalstrategie“ (wirklich) Chefsache?
Bei weitem noch nicht alle Möglichkeiten zur Motivation vorhandener und zur Gewinnung neuer Mitarbeiter werden ausgeschöpft. Der Gesetzgeber hat zu Jahresbeginn die Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge insbesondere in kleinen Betrieben gestärkt. Es besteht z.B. ein Anspruch des Arbeitnehmers auf einen Arbeitgeberzuschuss bei Entgeltumwandlung, Geringverdiener werden zusätzlich gefördert. Die neuen Regeln des Betriebsrentenstärkungsgesetzes und ggfs. bestehende Haftungsrisiken sind noch nicht überall bekannt.

 

Wie steht es um die IT-Sicherheit im Betrieb?
Zu den unschönen Seiten der Digitalisierung zählt die zunehmende IT-Kriminalität. Tendenziell sind v.a. kleinere Betriebe nur schlecht gegen Cyberattacken (Hackerangriffe) geschützt. Passt Ihr Versicherungsschutz und wissen Sie, dass Investitionen in die IT-Sicherheit durch den Digitalbonus (s.o.) ggfs. förderfähig sind?

 

Wie stelle ich mich auf die veränderte Förderkulisse ab 2020 ein?
Unser Passauer Land wird bis 2020 noch relativ gut bedacht. Wenn Sie in Ihrer Firma mittelfristig Investitionen planen, sollten Sie daran denken, dass ab 2021 eine Verschlechterung der Förderbedingungen (v.a. Mittelkürzung wegen Austritt der Briten als Nettozahler) wahrscheinlich ist.

 

Wie hat sich in den letzten Jahren meine Bankenstrategie entwickelt?
In Boomzeiten wird nicht immer genug auf Verfügbarkeit, Laufzeit und Höhe von Kreditlinien geachtet, weil der Bedarf nicht akut gegeben ist.
 

Wir möchten es nicht versäumen, uns für Ihre Treue und Ihre Zusammenarbeit mit unserem Haus auch im zurückliegenden Jahr zu bedanken.

Als Ihre Firmenkundenbetreuung wollen wir Sie weiterhin nicht „nur“ als Berater, sondern auch als Ihr Sparringspartner begleiten. Nutzen Sie unsere Kompetenz für einen konstruktiven Dialog und ebenso unser Netzwerk, in dem wir Sie gern mit anderen Kunden und Geschäftspartnern zusammenbringen.

Wir freuen uns auf viel „schwarz-rot-gold“ im Zuge der Sportereignisse und noch mehr auf einen guten Austausch mit Ihnen.

 

Ihre

Sparkasse Passau

 

Ludwig Fuller

stellvertretendes Vorstandsmitglied

Generalbevollmächtigter Firmenkundengeschäft