Neujahrsempfang der Sparkasse Passau

eingestellt von Werner Moser am 5. Januar 2018

Chancen suchen, wenn sich vieles ändert

Neujahrsempfang der Sparkasse mit Rückblick auf ein „sehr zufriedenstellendes Jahr 2017“

v.l. Landrat Franz Meyer, Bereichsdirektor Frank Schirra, Vorstandsmitglied Eckhard Helber, Vorstandsvorsitzender Christoph Helmschrott, Vorstandsmitglied Andreas Hieke, Generalbevollmächtigter für das Firmenkundengeschäft Ludwig Fuller und Oberbürgermeister Jürgen Dupper

Den Reigen der Neujahrsempfänge hat gestern Abend die Sparkasse Passau eröffnet und mit ihren Kunden auf ein erfolgreiches 2018 angestoßen. Vorstandsvorsitzender Christoph Helmschrott verwies auf ein „sehr zufrieden-stellendes Jahr 2017“ mit über 800 neuen Giro-Kunden; zusätzliche 100 Millionen Euro seien bei der Sparkasse Passau neu angelegt, 3.200 neue Versicherungsverträge abgeschlossen worden.

An die 430 Kunden und Mitarbeiter, Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kunst waren in die Zentrale in der Nikolastraße gekommen, darunter IHK-Präsident Thomas Leebmann mit dem neuen Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner, Wolfram Hatz, Vorsitzender des Vorstands der bayme vbm Region Niederbayern, die Abgeordneten Alexander Muthmann und Bernhard Roos, Uni-Präsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth, Lyriker Reiner Kunze, auch Passau-Heimkehrer Ottfried Fischer ließ sich, obwohl gesundheitlich angeschlagen, das Event nicht entgehen.

Die Wirtschaft in der Region floriert, was der Sparkassenchef mit Zahlen belegte: 8,3 Milliarden Euro Inlandsprodukt in Stadt und Landkreis bedeute auf zehn Jahre gerechnet eine Steigerung um 35 Prozent. Die Unternehmer ließen sich dabei nicht nur vom Rückenwind treiben, sondern stiegen auch selbst kräftig in die Pedale. Die Sparkasse sei dabei Coach, gerade auch in außergewöhnlichen Situationen und Entwicklungen.

Strategisch setzt die Sparkasse auf einen weiteren Ausbau der „Beratungskompetenz“ mit derzeit zehn Zentren vor Ort. „Beratung an sich wird perspektivisch sogar wichtiger als das Produkt“, so Helmschrott. Die Digitalisierung werde genutzt, um die Erreichbarkeit der Sparkasse auszuweiten, so etwa über frei vereinbare Beratungszeiten. Netzwerkpartnerschaften sollen ebenso ausgeweitet werden wie die Leistungen „Rund um die Immobilie“ oder Beratungsangebote für Privatkunden und Unternehmen, wie diese ihre Vermögen sinnvoll und zum richtigen Zeitpunkt übertragen können. Ein erstes neues Beispiel für die Modernisierung der Geschäftsstellen sei in Hutthurm umgesetzt worden: „Wir stellen uns auf Veränderungen ein, wir gehen damit um, wir suchen Chancen“.

Kritisch blickte Helmschrott auf die seit Monaten laufenden Koalitionsverhandlungen: Vereinbarungen auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner reichten nicht mehr aus, um die Herausforderungen zu bewältigen und die Mehrheit der Menschen mitzunehmen, mahnte der Sparkassenchef. Wie in Unternehmen müsse auch der Staat vor großen Entscheidungen zuvorderst nach der Strategie fragen: Wo soll es hingehen im aktuellen Umfeld, die Zukunft im Blick, mit den vorhandenen Ressourcen?

„Es braucht einen Ruck, es braucht Zielpunkte, Zielbilder.
Die Menschen wollen wissen, wohin die Reise geht“, so Helmschrott.
Zweites großes Thema: die EU. Wie wichtig Europa für die Menschen ist zeige schon allein die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung Niederbayerns ins Ausland geht, und dabei vor allem in europäische Nachbarländer. In den aktuellen Überlegungen für ein neues europäisches Fundament dürfe allerdings nicht übersteuert werden: „Wir sollten uns davor hüten, die in verschiedenen EU-Ländern vorhandene Skepsis vor einer weiteren Vergemeinschaftung zu ignorieren. Es müsste wirklich sehr gut begründet werden, welche Kompetenzen man auf die europäische Ebene heben will“, so Helmschrott; ein nicht direkt demokratisch legitimierter europäischer Finanzminister passe nicht in die europäische Konzeption, eine weitere Vergemeinschaftung von Budgets und Haftungen werde Europa schwächen. „Solange nicht sichergestellt ist, dass die Einzelstaaten ihre Hausaufgaben gemacht haben, kann und darf es keine europaweite Haftung für ausländische Banken geben“, so Helmschrott unter großem Beifall.

Als Verwaltungsratsvorsitzender freute sich OB Jürgen Dupper über die gute Entwicklung der Region, in der die Menschen „gerne wirtschaften, wohnen und ihre Freizeit verbringen“. „Halten Sie Kurs in Beruf und Ehrenamt“, rief er seine Zuhörer auf. Den Bundespolitikern wünschte er, dass sie ihre „weinerliche Selbstfindungsphase“ hinter sich lassen: „Es ist immer noch eine große Ehre, dieses wunderschöne Land regieren zu dürfen“. Aufgaben gebe es genug: die Infrastruktur ausbauen, dazu die Bildung digital und analog voranbringen. Subventionen müssten abgebaut, soziale Sicherungssysteme wettbewerbsfähig gemacht werden. Dies alles unter der Prämisse, dass die Gesetzgebung den Menschen dienen und sie nicht umerziehen sollte.

„Verantwortungsverweigerer bringen unser Land nicht voran“, mahnte auch Landrat Franz Meyer. Der Bezirksvorsitzende der Sparkassen würdigte das Geldinstitut als Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor mit hoher Präsenz in der Region. Die Sparkasse Passau wende wöchentlich 11000 Euro für soziale Zwecke auf und könne mit den „drei V“ punkten: Verantwortung, Verlässlichkeit und Vertrauen.

 

 

Die „Smart Phones“, mehrfache Landes- und Bundespreisträger von „Jugend musiziert“, begeisterten mit virtuoser Saxophon-Musik zwischen Klassik und Jazz. Sie spielten auch zum „Fliegenden Buffet“ auf, das diesen ersten großen Netzwerk-Abend des Jahres abrundete.

„Smart Phones“: v.l. Anna Hirblinger, Nick Unterberg, Andreas Froschermaier und Stefan Bachmaier

Auch unser ehemaliges Vorstandsmitglied Dr. Hartmann Beck war ein gern gesehener Gesprächspartner.

v.l. Firmenkundenbetreuer Markus Holler, Dr. Hartmann Beck und Gebietsdirektor Hans-Rudolf Dorfner

 

(Quelle: Passauer Neue Presse)