3 Fragen an Christoph Helmschrott
1. Geldautomaten sind oft das Ziel von Kriminellen – mit welchen Tricks arbeiten die Betrüger?
Die Tricks der Betrüger, die PIN und Kartendaten abzugreifen, sind nach wie vor die gleichen. Sie benutzen Vorbaugeräte zum Auslesen der Kartendaten (sog. „Skimmer“), es werden Tastaturattrappen auf der Originaltastatur angebracht, um eingegebene PIN-Daten zu speichern. Auch das Filmen der PIN-Daten bei der Eingabe mit Mini-Kameras ist möglich. Unsere Geldautomaten sind mit Anti-Skimming-Modulen versehen, die den Tätern das Auslesen der Kartendaten erheblich erschweren. Zusätzlich sind Girocards und Geldautomaten im SEPA-Raum mit dem technischen Sicherheitsstandard „EMV“ ausgestattet, der die im Chip gespeicherten Daten gegen Verfälschung und Kopieren schützt. Damit sind unsere Kunden auf der sicheren Seite, wenn auch nach wie vor mit Angriffen auf die Datensicherheit zu rechnen ist.
2. Wie kann man sich vor einem Betrug am Geldautomaten schützen?
Ich empfehle Karteninhaber unbedingt auf vier Regeln zu achten: Bewahren Sie Karte und PIN immer getrennt auf und vermerken Sie keinesfalls die PIN auf der
Karte; verdecken Sie bei der PIN-Eingabe die Sicht darauf – mit der anderen Hand oder z. B. der Geldbörse; achten Sie auf einen Sicherheitsabstand zum nächsten Kunden bzw. zu Personen in der Umgebung; nutzen Sie keinen Geldautomaten, der ungewöhnlich aussieht. Werden Sie vorsichtig z. B. bei angebrachten Leisten, Verblendungen, abstehenden und lockeren Teilen oder Spuren von Kleber rund um den Kartenschlitz. Verständigen Sie dann bitte sofort
die Polizei, um mögliche Spuren zu sichern.
3. Welche weiteren Tipps können Sie geben?
Sollte ein Verdacht auf Ausspähung der Kartendaten entstehen, dann lassen Sie bitte umgehend Ihre Karte über den zentralen Sperr-Notruf 116116 sperren. Und: Kontrollieren Sie Ihre Kontoauszüge. Bei Auffälligkeiten wenden Sie sich bitte an Ihre Sparkasse oder Bank.
Quelle: Passauer Woche vom 08.11.2017